Die Kirche.

Die mittelalterliche Wehrkirche an der Schwülme.

In Verliehausen steht der kleine, aber markante Kapellenbau einer mittelalterlichen Wehrkirche. Das Kapellengebäude ist als Wehrturm errichtet und liegt im alten Dorfkern, wo die Weserstraße über die Schwülme führt. Die Entstehungszeit kann man nicht genau festlegen, sie muss jedoch zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert liegen. Seit 1519 wird der Wehrturm als Kapelle genutzt, die Umgestaltung vom Wehrturm zur Kapelle geschah schrittweise bis ins 20. Jahrhundert.

Mittelalterliche Wehkirche Verliehausen
Der Bau besteht aus einem hohen, im Grundriss rechteckigen Bruchsteingebäude von 7,57 Meter Breite und 9,58 Meter Länge, das im Giebel noch die für Wehrbauten typischen schartenförmigen Fensteröffnungen aufweist. Ursprünglich handelte es sich um einen mehrgeschossigen Bau, der auch in den tieferen Geschossen nur kleine Fensterscharten aufwies. Später wurde zum Schutz vor Überschwemmungen das umliegende Gelände und auch die Fußbodenebene der Kapelle erhöht und die ehemalige Erdgeschossdecke entfernt.

Das zweite Stockwerk ist mit seinen 1,7 m dagegen recht niedrig. An der Südwand unter der Dachtraufe über den heutigen Eingang, welcher auch einst der ursprüngliche Eingang gewesen war, befand sich die Einstiegsluke zum zweiten Obergeschoss. Die hohen neugotischen Fenster ebenso wie der Glockengiebel stammen aus dem Umbau im Jahre 1902.

Der Uhrenboden.

Der heutige Uhrenboden stellt ein weiteres Geschoss dar, das offenbar zur Lagerung der Vorräte diente.Im Dachstuhl befinden sich zwei weitere Geschosse. Der Abschluss des östlichen Giebels ist vielleicht ursprünglich ebenso spitz zulaufend gewesen wie beim Westgiebel. Eine alte Skizze aus der Zeit vor der Errichtung des heutigen Glockenturms (1899) zeigt jedoch deutlich eine schmale Mauerdicke, etwa 2,50m breite und vielleicht 1,50m über den Dachfürst hinausragende Brüstung, auf die der heutige Glockenturm gestellt wurde. Wann und von wem das Gebäude errichtet worden ist, ist urkundlich nicht nachgewiesen. Nach einem Gutachten des Konsistorialbaumeisters Dr. Hase, ist das 11. Jahrhundert anzunehmen.

Die Glocke.

Pastor Lauenstein berichtet als sicheres Datum, dass die 1902 vorhandene Glocke nach dem corpus bonorum des Jahres 1736 von der Kapellengemeinde aus eigenen Mitteln im Jahre 1690 angeschafft worden sei. Das war damals leicht nachzuprüfen, weil 1902 der Glockenturm gebaut wurde und die Glocke vom alten Dachreiter, der sich mitten auf dem Dach befand, auf den neuen Glockenturm oberhalb des Ostgiebels umgehängt worden ist. Als 1968 die Glockenanlage erneuert wurde, wurde auch die Glocke genauer inspiziert. Es stellte sich heraus, dass die jetzt im Turm hängende Glocke im Jahre 1737 von Johann Arnold Geyer in Nordhausen gegossen wurde. Es handelt sich um eine Bronzeglocke mit dem Schlagton fis” + 7/16 HT. Sie hat einen Durchmesser von 52cm und wiegt ca. 80kg. Sie trägt neben dem Namen des Gießers die Aufschrift:

“Kommt Her Ihr Christen + Versammelt Euch + Hier findet Ihr das Himmelreich.”

Die Turmuhr.

Die älteste Nachricht von einer Uhr findet sich im corpus bonorum des Jahres 1736. Diese Schlaguhr war im Jahre 1735 angebracht worden. Diese Schlaguhr wurde 1735 angebracht. Als 1902 der weniger aufwendige Glockenturm gebaut wurden an dessen Nord- und Südseite Zifferblätter angebracht.

Der Kanzelaltar.

Die Kanzel stammt aus vorbarocker Zeit und wurde um 1670 von einem unbekannten Künstler geschaffen. Vermutlich geht sie auf eine Stiftung durch den Patron Schulenburg zurück. Vor 1977 stand sie auf dem Altarkasten. Diese Einheit ist vermutlich immer so gewesen. Die Kanzel wurde 1978 durch Karl Diederichs aus Berka restauriert und auf einen neuen Untersatz mit einer Treppe gestellt. Der Altar wurde von der Kanzel getrennt und 1977 am Ostfenster untergebracht.

Früher soll es auch einen Taufstein gegeben haben, wovon heute keine Spuren mehr zu sehen sind. In der Kapelle sind immer wieder Kinder getauft worden. Vor 1966 benutze man einen gewöhnlichen Zinnteller. Seit 1736 werden auch Trauungen abgehalten.

 


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